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#wekehr – Biken und Naturschutz

Kai ist aktiv im Arbeitskreis Naturschutz und Biken und seit 35 Jahren in Stuttgart unterwegs. Schon zu Studentenzeiten war er in der DIMB aktiv. Wenn er in die Natur geht, dann auf die naturbelassenen Wege, weil die schöner sind als die breiten, asphaltierten, geschotterten.



Video & Editing: Simon Kirchgeßner



Kai sagt: „Uns Bikern wird immer vorgeworfen, wir würden ohne Rücksicht auf die Natur durch den Wald rasen, immer auf der Suche nach dem Adrenalin-Kick. Aber, die meisten von uns, wollen einfach in der Natur und mit der Natur fahren. Das zeigen ganz eindeutig Umfragen und wissenschaftliche Untersuchungen, z.B. vom @npschwarzwald, die da sehr intensiv auch geforscht haben.“


Die Forstliche Versuchs-und Forschungsanstalt BW (FVA) schreibt 2019 im Rahmen einer großen Studie: „Die Beweggründe für das Mountainbiken sind sehr ähnlich dem der Wanderer“. Und „Entgegen der Unterstellung, der Wald diene Sporttreibenden bei der Ausübung ihres Sports lediglich als ´Kulisse´ (Volz und Mann, 2006) zeigt die Studie von Koep et al (2019) , ´... dass das Naturerlebnis und die sinnliche Wahrnehmung von Waldnatur für alle Gruppen von Waldbesuchern von größter Bedeutung ist: das Spüren des Klimas, das Riechen des Waldduftes sowie die ästhetische Wertschätzung der Natur werden sehr übereinstimmend als sehr wichtig beschrieben´“

Zum gleichen Ergebnis kommt das Institut für Forst- und Umweltpolitik der @unifreiburg schon 2013: „Große Übereinstimmung bei Motiven für Waldbesuch: Natur, Erholung, Bewegung sind wichtig“


Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord analysiert in seinem „Mountainbike Handbuch“ verschiedene Studien und kommt zur Erkenntnis: "Mountainbiker unterscheiden sich somit nur geringfügig von Wanderern, welche im Kern die selben Bedürfnisse aufweisen."

 

Diese wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen ganz eindeutig, dass der Impact der Mountainbiker auf die #Natur nicht größer ist als der von anderen Natur-Nutzern, wie z.B. der Wanderer, der Spaziergänger, der Jogger.


Ältere Untersuchungen von ADFC und BUND stellen schon 1997 fest: „Es kann keine überproportional hohe Naturbelastung durch Mountainbiker festgestellt werden, die eine vordringliche Reglementierung dieser Nutzergruppe rechtfertigen würde.“

Seitdem hat sich das Mountainbiken zwar gewandelt, aber die grundsätzliche Aussage ist nach wie vor gültig. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord fasst zusammen: „Insgesamt verursacht das Mountainbiken kaum spezifische Schäden und ist in seinen Auswirkungen auf Wege und Boden in etwa mit den Auswirkungen durch Fußgänger zu vergleichen. Lediglich das Bremsen mit blockierenden Reifen kann, wird es häufiger an derselben Stelle ausgeführt, zur Bildung von Erosionsrinnen führen. Dies ist die einzige nennenswerte mountainbikespezifische Auswirkung auf Wege und Boden. Alle anderen Auswirkungen und Beeinflussungen können ebenso von anderen Nutzergruppen ausgehen.“. Mit den DIMB Trail Rules adressieren wir genau diesen Punkt „Hinterlasse keine Spuren“: Dazu zählt das bodenschonende, dosierte Bremsen, genau so wie die Nutzung vorhandener Trails ohne neue Abschneider.


Auch das Wild wird in Studien erwähnt: "An viel befahrenen Wegen kann man beobachten, dass sich das Wild an die Radfahrer bereits gewöhnt hat. Die Dauer der Störung ist dabei sogar noch kürzer als beim Fußgänger.“ Untersucht die Universität des Saarlandes schon 1993, und das Mountainbike Handbuch des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zitiert weitere Untersuchungen mit ähnlichem Fazit: "Es gibt auch zahlreiche Hinweise, dass liniengebundene Störreize, wie Wanderer und Mountainbiker, die sich auf Wegen und Steigen fortbewegen, weniger beunruhigend wirken, als überraschend auftauchende Erholungssuchende nzw. Pilz- und Beerensammler, die sich nicht auf Wegen aufhalten. Es ist davon auszugehen, dass sich die meisten Wildtiere an Störungen auf vorhandenen Linien, wie sie Wege darstellen, gewöhnen.“

Da gehört für uns Biker aber auch im Sinne der DIMB Trail Rules dazu, dass wir auf den vorhandenen Wegen bleiben und dem Wild nachts seine Ruhe lassen.


Mit solchen und vielen anderen Studien beschäftigen wir uns im Arbeitskreis Naturschutz, wir wollen euch informieren und die Öffentlichkeit aufklären. Habt ihr Fragen zum Thema Bike & Natur?


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